Dieses Weiß deckt wirklich
|Beim Streichen kann man sich die Arbeit schwer machen. Es geht aber auch leicht. Vorausgesetzt man weiß die Herstellerangaben zu deuten, denn nicht immer stimmen sie so, wie man es wartet. „Stiftung Warentest“ hat sich deshalb in der Vergangeheit verschiedenen Wandfarben angenommen und einem Test unterzogen.
Nicht selten beginnen viele Menschen mit dem Beginn der warmen Jahreszeit, ihren Wohnraum einen neuen Anstrich zu geben. Beliebteste unbunte Farbe ist dabei das Weiß. Eine besondere Herausforderung ist es jedoch, wenn man sich zuvor für eine bunte und intensive Farbe entschiedenen hatte. Dem neuen weißen Anstrich obliegt nun eine herausfordernde Aufgabe, nämlich das effektive Überdecken des Untergrundes.
Nun möchten Sie sicher nicht die eigenen vier Wände unzählige Male streichen, bis die vorherige Farbe endlich ohne Schwierigkeiten überdeckt ist. Hierzu brauchen Sie ein qualitativ gutes und deckendes Weiß. 2012 hat sich die Stiftung Warentest 47 verschiedenen Wandfarben angenommen und in Ihrem Testbericht sehr kritische Noten vergeben. Das Testurteil sehr gut hat dabei jedoch kein Weiß erhalten.
Wenig überraschend ist für viele sicher auch die Platzhirschdominanz von Alpina. Ihr Alpinaweiß wurde von den Prüfern mit der der Testnote 1,6 ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt kostete der 10 Liter Eimer weiße Wandfarbe knapp 42 € [prüfen Sie hier den aktuellen Preis*]. Auf Platz zwei setzte sich Naturaweiß mit der Note 1,8 (ebenfalls Alpina) durch. Diese ist deutlich günstiger und kostete zum Testzeitpunk nur 33 €. Diesen zweiten Platz teilt sich Alpina allerdings mit dem Premium Weiß der Marke Farbturm sowie dem Spektralweiss von Schöner Wohnen.
Eine markante Erkentnis im Wandfarbe Test war die große Preisspanne der getesteten Wandfarben. Diese reichte nämlich von günstigen 12,50 € bis hin zu 53,50 €. Das Geiz nicht geil und sparer meist doppelt zahlen, zeigt auch der Stiftung Warentest Vergleich. Qualität kostet einfach Geld, gerade wenn man Schwierigkeiten verhindern und schnelle Ergebnisse erzielen möchte. So erhielt keine Farbe im 10 Liter Eimer unter 30 € das Testurteil gut. Jedoch gibt es auch Premium anbieter die sich über eine umgekehrte preispsychologische Wirkung gehör verschaffen möchten.
So zeigte sich, dass das teure Obi „Classic Premiumweiss Exquisit Plus“ mit seinen 50 € nur zu einer Testnote von 4.0 führte.
Sehr optimistische Herstellerangaben
Die aufgestellten Prüfkriterien für den Wandfarbe Test waren:
- Gesundheits- und Umweltsgefährdung
- Farbverarbeitung
- Anstrich
- Deckkraft
- Aussehen
- Reinigung
- Herstellerangaben
Gerade während des Malerns spielen einige Aspekte eine große Rolle. Diese galt es zu erfüllen.
Besonders ärgerlich ist es, wenn ein Eimer Farbe nicht für die Fläche reicht, die auf dem Eimer angegeben ist. Hier waren einige Hersteller sehr optimistisch bei ihrer Empfehlung. Der Testsieger Alpina Ultra schaffte nämlich ebenso wenig die anvisierten 140 m² wie das Vectra Profiweiß seine 100 m².
In der Zwischennote konnten aber 11 Farben das Prädikat sehr gut beim Deckkraft Kriterium erzielen. In der Zeitschrift „test“ nahm man dazu auch Stellung und bestätigte die Verpackungsangaben bzgl. des Deckverhaltens als zutreffend. Hierzu wurden die verschiedenen Weiß-Typen in vier Klassen eingeteilt, wobei Klasse 1 die besten Ergebnisse und Klasse 4 die Farben mit den meißten Defiziten aufwies.
Whitelabel Verpackung bei weißer Wandfarbe
Wie bei vielen anderen Produkten ebenfalls bereits bekannt, vergibt man auch an Baumärkte Whitelabel Produkte. Das bedeutet, dass der Baumarkt nur noch seine Unternehmensdaten anbringt und somit ein eigenes Produkt auf den Markt wirft. Mit 26 von 47 Testfarben waren mehr als die Hälfte Whitelabel Produkte. Hier geschieht natürlich eine gewisse Verzerrung. Allerdings gab man den Produkten die selbe Testnote, die sich nur noch im wesentlich günstigeren Preis unterschieden.
Trotzdem hilft der Vergleich, denn so mancher Baumarkt verkauft seine Wandfarben Hausmarke sogar teurer als das Original.